Regeln für's (Klettern und das) Leben

Eines Abends überlegte ich mir grundlegende Regeln für das Klettern. Dazu stöberte ich auch im Internet danach. Tatsächlich wurde ich fündig. Bei einem Beitrag handelte es sich jedoch um Regeln, die bewusst auch auf das Leben angewendet werden können. Ich habe einige dieser Regeln in eine Liste übernommen, angepasst und eigene hinzugefügt. Die Kletterei weist viele Parallelen zum Leben auf. Zumindest beurteile ich das so aus meiner naiven Sicht auf das Leben (als 23-jähriger Mann).

Sicherlich werde ich die Liste anpassen, wenn ich es für nötig halte. Die Reihenfolge der Punkte spielt keine Rolle.

1) Lass nicht los

Dieser Punkt sollte klar sein – auch für Nicht-Kletterer.

2) Zögere nicht

Zögern vergeudet Kraft, die später benötigt wird. Je länger man an der Wand, desto schwächer wird man. Also: Worauf wartest du? 

3) Angst ist hinderlich

Wenn man Angst hat, konzentriert man sich nicht auf sein Handeln sondern auf die negativen Konsequenzen dessen. 

4) Habe einen Plan

Ohne einen Plan kommt man nicht an sein Ziel. Allerdings kann ein Plan auch sein, dass man keinen Plan hat. 

5) Finde Stellen zum Ausruhen

Höre stets auf deinen Körper. Er meldet sich, wenn eine Erholung nötig ist (sowohl physisch als auch psychisch). Je länger und schwieriger die Route ist, desto wichtiger ist es diese Stellen zu finden. 

6) Sei darauf vorbereitet loszulassen oder zu fallen

Entweder fällt man ins Seil oder benötigt einen Ort, wo man sicher landen kann, wenn man ohne Seil unterwegs ist (bspw. Matten beim Bouldern). Das ist die einzige Möglichkeit, sich nicht zu verletzen (bzw. nicht verletzt zu werden).

7) Partner-Check, sonst Partner weg

Dieser Spruch hängt in der hiesigen Kletterhalle und ist wahr. Beim Klettern sorgt der "Partner-Check" dafür, dass alle sicherheitsrelevanten Teile der Ausrüstung (Gurt, Knoten, Sicherungsgerät, ...) von beiden Kletterpartnern überprüft werden. Nur so ist ein sicheres Klettern möglich. 

8) Volle Konzentration auf den aktuellen Zug

Denke weniger an das übergeordnete Ziel. Konzentriere dich stattdessen auf die konkreten Handlungen, dieses Ziel zu erreichen. Wenn man mit den Gedanken bereits am Top-Griff oder einer schwierigen Stelle ist, wird man nie dort ankommen. Jeder Zug erfordert die volle Konzentration, ansonsten wird man scheitern, bevor man am Ziel ist. Natürlich führen die einzelnen Züge dazu, dass man oben ankommt. Sie zielen ja darauf ab. 

Allgemein 13. April 2022

Leben, Klettern